Der geheilte Pietro Schilirò zu Besuch bei Papst Franziskus

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Bei seiner Geburt durch ein Wunder auf die Fürsprache von Louis und Zélie Martin geheilt, ist Pietro mit 3 Jahren wegen eines Virus oder eines toxischen Medikaments gehörlos geworden.

„Als ich erfahren habe, dass der Papst Gehörlose mit ihren Familien empfangen wird, habe ich Mama gefragt, ob wir nicht auch dorthin gehen könnten. Wir haben uns entschieden, dem Papst zu schreiben, um ihm zu sagen, dass wir sehr glücklich wären, ihn persönlich begrüßen zu können, aber, wenn es nicht ginge, wir uns glücklich schätzten, seinen Segen auch aus der Ferne zu bekommen.

Auf dem Petersplatz standen wir mit den anderen Gehörlosen und ihren Familien Schlange. Es hat mich sehr berührt, andere zu sehen, die, wie ich, taub waren, die auch Probleme hatten zu sprechen. Das war für mich sehr ergreifend. Ich hatte plötzlich den Wunsch, die Gebärdensprache zu erlernen, um mich ihnen näher zu fühlen.
Plötzlich klingelte das Telefon von Papa: Man teilte uns mit, dass am Ende der Audienz der Papst uns begrüßen wollte. Wir waren sehr gerührt.

Nach ungefähr 1 1⁄2 Stunden kam der Papst, begleitet von Freudenliedern und erhobenen, ihn grüßenden Händen (denn so applaudieren die Gehörlosen).
Dann ergriff der Papst das Wort, er kam auf die Menge zu, um die Personen, die vor ihm standen, zu begrüßen, und wir gehörten dazu. Ich war sehr gerührt und ich fragte Mama und Papa, was ich sagen sollte, denn ich fand keine Worte.

Der Papst näherte sich und war jetzt ganz nah bei mir. Papa und Mama begrüßten ihn und Mama sagte ihm, dass wir für ihn beten. Dann nahm er mich in die Arme und ich begann zu schluchzen. Er drückte mich ganz fest an sich und mein Hörgerät fiel zu Boden. Der Papst bückte sich, um es aufzuheben. Papa erzählte dem Papst, dass ich durch ein Wunder, das Gott auf die Fürsprache der Eheleute Louis und Zélie Martin zugelassen hat, geheilt worden bin. Er war sehr zufrieden, lächelte und sagte: „Ich weiß, dass im Moment ein anderes Wunder untersucht wird, und ich bin sehr glücklich!“

Mit einem großen Lächeln sagte er mir: „Geh und weine nicht mehr!“ Mit einer großen Umarmung verabschiedeten wir uns von ihm. Bevor er allen Menschen zum Abschied winkte und den Saal verließ, schaute er mich an, gab mir mit dem Finger das „OK“-Zeichen. Mir war nochmals nach Weinen, aber ich freute mich dann über die Umarmung des Papstes. Es war für mich, als ob ich Jesus begegnet wäre. Ich werde ihn nie vergessen!“


(Aus: La revue: Thérèse de Lisieux, Ausgabe Mai 2014)