Heilige Bernadette in Lisieux
Zwei große Marienverehrerinnen treffen sich!
Am 30. und 31. März 2019 besuchten die Reliquien der heiligen Bernadette die Wallfahrtsstadt Lisieux.
Gott hat sich die Schwachen ausgesucht. (1 Kor 1,27)
Der heilige Bezirk von Lourdes hat das Jahr 2019 der heiligen Bernadette geweiht, denn dieses Jubiläumsjahr erinnert an ihren Geburtstag vor 175 Jahren und an den Tag, an dem sie ins Leben eintrat, wie die heilige Therese sagen würde, nämlich an ihren 140sten Todestag.
So konnte man an diesem Wochenende sowohl die Reliquien der heiligen Therese und ihrer heiligen Eltern als auch die der heiligen Bernadette in der Basilika von Lisieux verehren.
Von Februar bis Juni 1858 soll die Gottesmutter der kleinen Bernadette mehrmals an der Grotte von Massabielle in Lourdes erschienen sein. Am 25. März bezeichnete Maria sich als die "Unbefleckte Empfängnis". Der Bischof von Tarbes, Monseigneur Laurence, erkannte offiziell am 18. Januar 1862 die Erscheinungen an und ließ eine Kapelle über der Grotte bauen.
Zélie Martin, die Mutter der heiligen Therese, hat 1877 im Zuge ihrer schweren Krankheit eine Reise nach Lourdes unternommen in der Hoffnung, Heilung zu erfahren. Die Verehrung der Gottesmutter ist im Hause Martin groß geschrieben. Jeden Tag betet die Familie zur Mutter des Herrn und kniet dabei vor der Marienstatue. Für Therese ist Maria ihre Mutter im Himmel. So schreibt sie im Mai 1897 ein Mariengedicht mit dem Titel: „Warum ich dich liebe, oh Maria!“ Darin beschreibt sie sich selbst als „Blume der Unbefleckten“.
Durch die Lourdeswallfahrt wird uns der Weg zum Evangelium durch die Gottesmutter gezeigt; durch die Lisieuxwallfahrt wird uns der Weg zum Evangelium durch den kleinen Weg der heiligen Therese und durch das Lebensbeispiel ihrer heiligen Eltern gezeigt.
"Die Reliquien führen uns zu Gott selbst: Er ist es nämlich, der mit der Kraft seiner Gnade schwachen Menschen den Mut verleiht, ihn vor der Welt zu bezeugen. Wenn die Kirche uns einlädt, die sterblichen Reste der Märtyrer und der Heiligen zu verehren, vergisst sie nicht, dass es sich letztlich um armselige menschliche Gebeine handelt; aber diese Gebeine gehörten Menschen, die von der lebendigen Macht Gottes durchdrungen worden sind. Die Reliquien der Heiligen sind Spuren jener unsichtbaren, aber wirklichen Gegenwart, welche die Finsternis der Welt erhellt, indem sie das Reich Gottes sichtbar macht, das in uns ist. Mit uns und für uns rufen sie: 'Maranatha!' - 'Komm, Herr Jesus!'" (Papst Benedikt XVI. am Weltjugendtag in Köln am 20. August 2005)
Die Jungfrau Maria hat das Herz von Therese und Bernadette durch ihre mütterliche Liebe fasziniert und sie dazu bewogen, sich ganz Gott Vater in großem Gehorsam zu weihen.