Theresia in der Schule
Im Alltag die Liebe einüben
(aus der Sicht einer Lehrerin)
Typisch Jugend! Dieser Satz ist allerdings nicht typisch aktuell, sondern den haben wohl viele Jugendliche immer schon von der älteren Generation zu hören bekommen. Aber die Jugend ist nicht so schlecht wie ihr Ruf! Im Schulalltag kann ich das als Lehrerin jeden Tag miterleben. Natürlich gibt es SchülerInnen, die Lehrern und Mitschülern das Leben schwer machen, aber zum Glück sind die meisten anständige, zielstrebige junge Menschen, die versuchen, ihrem Leben einen Sinn zu geben.
Wir Lehrer verstehen unsere Aufgabe schon lange nicht mehr nur in Wissensvermittlung; der erzieherische Aspekt ist heutzutage mehr denn je in den Vordergrund gerückt. Dass dem so ist, sind nicht unbedingt die jungen Menschen schuld, sondern ihr gesamtes Umfeld. Viele Eltern hat eine erzieherische Gleichgültigkeit ereilt; sie müssen im Job "ihren Mann/ihre Frau" stehen, Konkurrenzkampf und Mobbing zehren an ihrer Energie und zu Hause fehlt dann oft die Muße, sich ihren Kindern zu widmen. Immer mehr soll die Schule Defizite aus dem Elternhaus ausgleichen. Lehrer werden immer mehr zu Sozialarbeitern. Besonders als Religionslehrerin habe ich natürlich außer meines Lehr- und Erziehungsauftrages auch noch das Ziel, meine SchülerInnen im Schulalltag, was den zwischenmenschlichen Bereich angeht, zu sensibilisieren. Für mich ist es als Lehrerin wichtig, den Schülern Werte zu vermitteln, die letztlich im Leben tragen und Halt geben. Weil die kleine heilige Theresia von Lisieux meine Lieblingsheilige ist und ich von ihr schon sehr viel lernen konnte, ist es mir wichtig, im Alltag die Liebe einzuüben, ein hoher Anspruch, wird mancher Leser nun denken, stimmt, aber lohnenswert. Aufgeben, resignieren, nur kritisieren bringt niemanden weiter. "Liebet einander wie ich euch geliebt habe." (Mt 22, 37-40) ist ein zentraler Gedanke im Matthäusevangelium und allen Christen aufgetragen.
Theresia lag es sehr am Herzen, die Menschen "ihrem" Jesus näher zu bringen. Und da in ihrer eigenen Spiritualität die Nächstenliebe im Mittelpunkt stand, wollte sie diese durch ihren "kleinen Weg" umsetzen, ein Weg, der heutzutage aktueller denn je ist. Da kommt natürlich die Frage auf: "Wie kann ich Theresias kleinen Weg diesen jungen Menschen, die tagtäglich vor mir sitzen, vermitteln?" Für diese Jugendlichen ist es wichtig zu erkennen, dass wir Menschen nicht nur von materiellen Gütern und Werten leben, die uns heute zur Verfügung stehen, sondern von Gesten und Zeichen, die wir aus unserem Herzen unseren Mitmenschen in die Hände legen, von denen Menschen ganze Tage über leben können. E i n e Sprache verstehen alle Menschen: die des Herzens. Oft reichen dazu schon kleine Dinge im Alltag: ein Lächeln, ein kleiner Verzicht, einen unangenehmen Menschen bewusst ertragen, eine lästige Arbeit nicht aufschieben, schwache Mitschüler bei ihrer Arbeit im Schulalltag unterstützen, unbegabte Mitschüler nicht auslachen, weniger sympathische Schüler in der Pause mitspielen lassen, als Klassengemeinschaft zusammenhalten, Streit vermeiden, freundlich und fair miteinander umgehen, den anderen ausreden lassen, niemanden absichtlich verletzen, weder mit Worten noch mit Taten, das Eigentum des anderen respektieren, sich gegenseitig helfen, ein Gebet geduldig zu Ende führen, ein freundlicher Gruß, ein Besuch, eine kleine Anerkennung, ein netter Brief, ein Telefonat, eine liebe Geste, eine freundliche SMS, eine nette E-Mail. Diese kleinen Dinge des Alltags machen das Leben wertvoller; sie sind wie eine Rose, die man an einen Mitmenschen verschenkt, Rosen, wie sie auch Theresia vom Himmel regnen lassen will, und wer möchte nicht gerne so eine Rose erhalten? Nicht nur junge Menschen, Erwachsene übrigens auch!
Wenn wir Erwachsene unseren Jugendlichen ein Vorbild sein wollen, müssen wir ihnen die Lehre Theresias vom kleinen Weg nicht nur zeigen, sondern mehr noch: überzeugend und sympathisch vorleben. Üben auch wir den kleinen Weg Theresias! Vielleicht verzichten Sie beim nächsten Mal auf die Vorfahrt, die Ihnen eigentlich zusteht, und schenken sie dem schon länger wartenden Autofahrer aus der Seitenstraße oder grüßen den ungeliebten Nachbarn freundlich oder reichen einem Menschen, der Ihnen Unrecht getan oder schlecht über Sie geredet hat, die Hand zur Versöhnung. Der "kleine Weg" vollzieht sich in unserer kleinen Welt daheim und in unserer nächsten Umgebung!
(aus der Sicht einer Lehrerin)
Typisch Jugend! Dieser Satz ist allerdings nicht typisch aktuell, sondern den haben wohl viele Jugendliche immer schon von der älteren Generation zu hören bekommen. Aber die Jugend ist nicht so schlecht wie ihr Ruf! Im Schulalltag kann ich das als Lehrerin jeden Tag miterleben. Natürlich gibt es SchülerInnen, die Lehrern und Mitschülern das Leben schwer machen, aber zum Glück sind die meisten anständige, zielstrebige junge Menschen, die versuchen, ihrem Leben einen Sinn zu geben.
Wir Lehrer verstehen unsere Aufgabe schon lange nicht mehr nur in Wissensvermittlung; der erzieherische Aspekt ist heutzutage mehr denn je in den Vordergrund gerückt. Dass dem so ist, sind nicht unbedingt die jungen Menschen schuld, sondern ihr gesamtes Umfeld. Viele Eltern hat eine erzieherische Gleichgültigkeit ereilt; sie müssen im Job "ihren Mann/ihre Frau" stehen, Konkurrenzkampf und Mobbing zehren an ihrer Energie und zu Hause fehlt dann oft die Muße, sich ihren Kindern zu widmen. Immer mehr soll die Schule Defizite aus dem Elternhaus ausgleichen. Lehrer werden immer mehr zu Sozialarbeitern. Besonders als Religionslehrerin habe ich natürlich außer meines Lehr- und Erziehungsauftrages auch noch das Ziel, meine SchülerInnen im Schulalltag, was den zwischenmenschlichen Bereich angeht, zu sensibilisieren. Für mich ist es als Lehrerin wichtig, den Schülern Werte zu vermitteln, die letztlich im Leben tragen und Halt geben. Weil die kleine heilige Theresia von Lisieux meine Lieblingsheilige ist und ich von ihr schon sehr viel lernen konnte, ist es mir wichtig, im Alltag die Liebe einzuüben, ein hoher Anspruch, wird mancher Leser nun denken, stimmt, aber lohnenswert. Aufgeben, resignieren, nur kritisieren bringt niemanden weiter. "Liebet einander wie ich euch geliebt habe." (Mt 22, 37-40) ist ein zentraler Gedanke im Matthäusevangelium und allen Christen aufgetragen.
Theresia lag es sehr am Herzen, die Menschen "ihrem" Jesus näher zu bringen. Und da in ihrer eigenen Spiritualität die Nächstenliebe im Mittelpunkt stand, wollte sie diese durch ihren "kleinen Weg" umsetzen, ein Weg, der heutzutage aktueller denn je ist. Da kommt natürlich die Frage auf: "Wie kann ich Theresias kleinen Weg diesen jungen Menschen, die tagtäglich vor mir sitzen, vermitteln?" Für diese Jugendlichen ist es wichtig zu erkennen, dass wir Menschen nicht nur von materiellen Gütern und Werten leben, die uns heute zur Verfügung stehen, sondern von Gesten und Zeichen, die wir aus unserem Herzen unseren Mitmenschen in die Hände legen, von denen Menschen ganze Tage über leben können. E i n e Sprache verstehen alle Menschen: die des Herzens. Oft reichen dazu schon kleine Dinge im Alltag: ein Lächeln, ein kleiner Verzicht, einen unangenehmen Menschen bewusst ertragen, eine lästige Arbeit nicht aufschieben, schwache Mitschüler bei ihrer Arbeit im Schulalltag unterstützen, unbegabte Mitschüler nicht auslachen, weniger sympathische Schüler in der Pause mitspielen lassen, als Klassengemeinschaft zusammenhalten, Streit vermeiden, freundlich und fair miteinander umgehen, den anderen ausreden lassen, niemanden absichtlich verletzen, weder mit Worten noch mit Taten, das Eigentum des anderen respektieren, sich gegenseitig helfen, ein Gebet geduldig zu Ende führen, ein freundlicher Gruß, ein Besuch, eine kleine Anerkennung, ein netter Brief, ein Telefonat, eine liebe Geste, eine freundliche SMS, eine nette E-Mail. Diese kleinen Dinge des Alltags machen das Leben wertvoller; sie sind wie eine Rose, die man an einen Mitmenschen verschenkt, Rosen, wie sie auch Theresia vom Himmel regnen lassen will, und wer möchte nicht gerne so eine Rose erhalten? Nicht nur junge Menschen, Erwachsene übrigens auch!
Wenn wir Erwachsene unseren Jugendlichen ein Vorbild sein wollen, müssen wir ihnen die Lehre Theresias vom kleinen Weg nicht nur zeigen, sondern mehr noch: überzeugend und sympathisch vorleben. Üben auch wir den kleinen Weg Theresias! Vielleicht verzichten Sie beim nächsten Mal auf die Vorfahrt, die Ihnen eigentlich zusteht, und schenken sie dem schon länger wartenden Autofahrer aus der Seitenstraße oder grüßen den ungeliebten Nachbarn freundlich oder reichen einem Menschen, der Ihnen Unrecht getan oder schlecht über Sie geredet hat, die Hand zur Versöhnung. Der "kleine Weg" vollzieht sich in unserer kleinen Welt daheim und in unserer nächsten Umgebung!