Hélène Mongin, Louis und Zélie Martin

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Neues Buch über die heiligen Eltern Louis und Zélie Martin

Pünktlich zur Heiligsprechung von Louis und Zélie Martin, den Eltern der heiligen Therese von Lisieux, ist die Übersetzung des französischen Titels „Louis et Zélie Martin – Les saints de l’ordinaire“ von Hélène Mongin, die im Office Central von Lisieux arbeitet und somit unmittelbaren Zugang zu den Quellen und den Weg zur Seligsprechung dieser Eltern miterlebt und begleitet hat, erschienen.
Neben dem Vorwort zur deutschen Ausgabe von Monsignore Anton Schmid folgt ein Geleitwort des langjährigen und jetzt emeritierten Rektors der Wallfahrtsstätte von Lisieux, Monsignore Bernard Lagoutte. Schon in der Einführung macht die Autorin deutlich, dass die Heiligkeit der Eheleute nicht die Ereignisse als solche ausmacht, sondern die Art und Weise, wie sie sie durchleben und es für sie nur eine Quelle und ein Lebensziel gibt: die Liebe Gottes.
In neun Kapiteln beschreibt Hélène Mongin das Leben des Ehepaares in einem sehr spannenden, lebendigen und anschaulichem Stil:
1. Kapitel: Die Jugend oder die Sehnsucht nach Gott
2. Kapitel: Eine Liebesheirat
3. Kapitel: Gott zuerst
4. Kapitel: Die Berufung zur Elternschaft
5. Kapitel: Die Firma Martin
6. Kapitel: Ein missionarisches Ehepaar
7. Kapitel: Die Zeit der Prüfungen
8. Kapitel: Zélies Leidenszeit
9. Kapitel: Louis‘ Opfergaben
Besonders beeindruckend ist das vierte Kapitel, in dem Louis und Zélie als Eltern beschrieben werden: „Für Louis und Zélie hat die Erziehung der Kinder dieses eine Ziel: sie für den Himmel großziehen. Für ihre Töchter wünschen sie vor allem die Heiligkeit. (…) Um die Erziehungsmethode der Eltern Martin zu definieren, gebraucht Zélie ein Bild aus dem Gartenbau, das die ganze Familie schätzt: Man muss den Boden urbar machen, mit Vertrauen auf den Tau des Himmels hoffen, die Erde möglichst gut bearbeiten und dann mit Gottes Hilfe Blumen und Früchte wachsen lassen. Die Erziehung geschieht also mit und für Gott.“
Eines der aufschlussreichsten Kapitel dieses Buches ist das sechste, das Louis und Zélie als missionarisches Ehepaar beschreibt: „Louis und Zélie sind fest davon überzeugt, dass jeder Mensch, der ihnen begegnet, von der Vorsehung geschickt ist. Wenn erforderlich, helfen sie ihm so gut sie es können; sie ahmen so Christus nach, der die Kranken heilte, noch bevor er ihnen vom Himmelreich erzählte. (…) Louis und Zélie wissen es: Die wertvollste Hilfe, die man leisten kann, ist weniger materiell als spirituell. Das Seelenheil hat für sie Priorität, und das Gebet ist ihre beste Waffe. Die Gleichgültigkeit in religiösen Dingen betrübt sie sehr, und sie scheuen sich nicht, ihren Glauben zu bezeugen.“ Es wird deutlich, dass diese beiden Menschen, erfüllt von einem tiefen Glauben und einem grenzenlosen Vertrauen in Gottes Liebe, über sich hinaus denken und fühlen und so lebendige Zeugen des Evangeliums werden. Sie sind betende und aus dem Gebet heraus handelnde Menschen, die es mit ihrem Glauben in allen Lebensbereichen ernst meinen.
Emotional ergreifend sind die letzten beiden Kapitel, in denen die Leidenszeiten der beiden beschrieben werden. Hierin wird deutlich, dass sich der persönliche Glaube von Zélie und Louis auch in der letzten Phase ihres Lebens bewährt und voller Vertrauen auf Gottes Vorsehung und Liebe basiert.
Das 157-seitige Buch endet mit einem Kapitel über die Seligsprechung dieses Ehepaares und schließt mit einem sehr schönen Gebet an den Gott der ewigen Liebe um die Heiligsprechung der Eltern, die er uns am 18. Oktober d.J. in Rom geschenkt hat.
Ein insgesamt hochinteressantes und vor allem ein kurzweiliges und lesenswertes Buch nicht nur für Liebende und Ehepaare, sondern für alle Christen.
Erschienen ist das Buch im PAULINUS-Verlag in Trier (ISBN: 978-3-7902-2203-6) und kostet 11,90 Euro. Erhältlich ist es im PAULINUS-Verlag, über das Büro des Theresienwerkes oder in jeder Buchhandlung.

Klaus Leist