Theresienverehrung heute

Da berühren sich Himmel und Erde

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Wie groß muss die Liebe zu dieser kleinen Heiligen aus der Normandie sein, dass eine Familie samt einem Dorf den Bau einer Theresienkapelle in die Wege leitet und auch vollendet?Wir schreiben Samstag, den 27. August 2011. Die Vorbereitungen zur Einweihung der neuen Theresienkapelle sind in vollem Gange.

Familie Schleicher und die Einwohner von Köglitz/Kemnath binden Zweige, backen Kuchen, legen Blumenteppiche.
Das Fest am morgigen Sonntag soll ein großes Ereignis werden, umrahmt von Böllerschützen, Schlossbläsern, Blaskapellen. Um 9.45 Uhr soll der Kirchenzug eine beflaggte und mit Birken geschmückte Strecke zur Kapelle zurücklegen, wo um 10 Uhr der Festgottesdienst beginnen wird.
Und tatsächlich nimmt am Sonntag, dem 28. August 2011, alles seinen geplanten Verlauf. Rund 2000 Gläubige kommen zur Einweihung der neuen Theresienkapelle. Prälat Dr. Karel Simandl aus der Apostolischen Nuntiatur in Berlin segnet das Kirchlein. Der Festgottesdienst wird konzelebriert von Don Vita Pavilando, ein Priesterdelegat aus Lisieux, der Heimatstadt der Heiligen Theresia, und von dem Waldecker Pfarrer Herbert Stretz.

Zahlreiche Ehrengäste sind zugegen, vor allem die Initiatoren des Kapellenbaus, Irene und Dr. Peter Schleicher. Die Festansprache hält Dr. Wilhelm Vossenkuhl, Professor der Philosophie an der Universität München. Die Messe wird auf Großleinwand ins Festzelt übertragen.Die Schwestern im Karmel von Lisieux waren von Anfang an über den Plan des Kapellenbaus unterrichtet. Wenn Theresia möchte, dass diese Kapelle gebaut wird, dann wird sie gebaut", so ihr Kommentar. Und offensichtlich hat Theresia ihr Votum abgegeben.

Die zukünftige Theresienverehrung in dieser Kapelle wird besonders durch eine Reliquie hervorgehoben, die Prälat Don Vito Pavilando vom Bischöflichen Ordinariat in Lisieux überreichte und in den Altar einsetzte.
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Wer Theresia kennt, weiß, dass sie nach ihrem Tod vom Himmel aus Rosen regnen lässt. Und nicht wenige von gläubigen Theresienverehrern haben in schwierigen Lebensphasen eine Rose erhalten. Passend hierzu ist die neue Kapelle, wie soll es anders sein, mit Rosen geschmückt.
Der besondere Dank gilt natürlich dem Ehepaar Schleicher, ohne dessen privaten körperlichen und finanziellen Einsatz dieser Bau wohl nicht zustande gekommen wäre. Unterstützt wurden die beiden von der Köglitzer Bevölkerung, die ehrenamtlich und ohne Entgelt ihren Tribut hierzu leistete. Auch der Architekt Karl Heider aus München stellte seine Kreativität kostenlos zur Verfügung.

Hier wird ein Leitsatz der kleinen Heiligen aus der Normandie Wirklichkeit: "Das Gewöhnliche außergewöhnlich tun."

Seit diesem 28. August 2011 ist kein Tag vergangen, an dem nicht Kerzen in dieser neuen Kapelle angezündet und Intentionen in Form eines Blattes als Fürbitte um Hilfe und Beistand an die heilige Theresia an den dafür hergerichteten Baum gehängt wurden.

Sollten Sie einmal in der Nähe dieser Kapelle sein, gehen Sie hin, es ist kein Umweg, sondern ein Weg, der sich lohnt, der Früchte trägt, denn hier ist ein Ort entstanden,an dem sich Himmel und Erde berühren,an dem man über Theresia den Weg zu Gott findet,

an dem man Kraft schöpft,
an dem man seine Seele baumeln lassen kann,
an dem man sich Theresia nahe fühlt,
an dem man seine Anliegen vorbringen kann,
an dem der Glaube nicht am Verdunsten ist,
an dem Lichter Hoffnung geben,
an dem Gott gegenwärtig ist.
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Es ist stockfinstere Nacht und die Fenster der Theresienkapelle leuchten hell in die Dunkelheit. Es ist kein elektrisches Licht, brennende Kerzen werfen den hellen Schein die gläubige, suchende, verzweifelte und dankende Menschen vor dem Bildnis der Hl. Theresia entzündet haben. Der Anblick berührt mich täglich aufs Neue, denn seit der Einweihung der Kapelle im Jahr 2011 ging das Kerzenlicht in der Kapelle nie aus. 5000 Opferlichter jährlich brennen hier nieder verbunden mit flehentlichen Bitten an die kleine Heilige aus der Normandie. In der ersten Zeit las ich im Anliegenbuch nur Bitten aber jetzt steht da immer öfter: Danke, Hl. Theresia, für Deine Hilfe.
Oft höre ich von den vielen Besuchern die ihre Gebete an diesen stillen Ort inmitten von Feldern und Wiesen bringen die Frage, warum baut man eine Kapelle in einer Zeit in der die Kirchen immer leerer werden? Und auch heute kann die diese Frage nicht eindeutig beantworten ob man selbst den Wunsch dazu hat oder ob man vom Wunsch erfasst wird. Es ist eine spirituelle Reise die mit dem ersten Stein beginnt und immer mehr an Fahrt gewinnt, ein Abenteuer in eine Beziehung zur Heiligen Theresa für die nur die Liebe zählt und es das Vertrauen ist und nur das Vertrauen das zur Liebe führt.
Und in diesem Vertrauen hat unsere Familie damals 2009 mit wenig Mitteln den Bau begonnen, denn die ehrwürdigen Schwestern in Lisieux sagten uns, wir sollen keine Angst haben, wenn die Hl. Theresa will, dass die Kapelle gebaut wird, dann wird sie gebaut. Tatsächlich haben unsere Mittel immer gereicht weiter zu machen. Unterstützt von vielen freiwilligen Helfern war das Werk zwei Jahre später vollendet und wurde feierlich eingeweiht.
Und so ist hier abseits vom Dorf in der stillen Natur ein Ort entstanden mit einer eigenen Lebendigkeit erfüllt vom Geist und dem Vertrauen der Hl. Theresa. Bei Andachten, Bittgängen, Rosenkranzgebeten und natürlich am 1. Oktober, dem Festtag der Heiligen, wird aus dem sonst stillen Ort eine Begegnungsstätte für Viele und wie man an den Danksagungen im Anliegenbuch lesen kann, hat sie hier schon viele Rosen regnen lassen.

Irene Schleicher