Wallfahrt 2012

Am 30. Juni war es wieder mal soweit: 4:00 Uhr ging der Wecker, damit fängt für mich die Wallfahrt schon an, denn "mitten in der Nacht" aufzustehen liegt mir ganz und gar nicht. Trotzdem, ich freue mich, umso mehr, da dieses Jahr meine liebe Freundin und Nachbarin Veronika mitfährt.
Um 6:00 Uhr ging es also ab Kutzhof los. Viele bekannte Gesichter, die inzwischen ein familiäres Gefühl vermitteln, aber natürlich auch neue, die sich wohl fragen, was da auf sie zukommen wird.
Fred, unser Busfahrer, der die Strecke im Schlaf kennt, lässt uns pünktlich gegen 17:00 Uhr in Lisieux ankommen. Schnell wurden die Zimmer bezogen.
Die erste Pilgermesse erlebten wir dann in der Krypta der Basilika, wo auch der Schrein mit den Reliquien der Eltern der Hl. Theresia steht. Für mich ist es immer wieder beeindruckend, wie diese Krypta mit ihren herrlichen Mosaiken auf mich wirkt, und dies besonders, seit der Schrein der im Oktober 2008 selig gesprochenen Louis und Zélie Martin dort zu verehren ist.
Dieser erste Tag endete dann nach dem Abendessen mit der Komplet um 20:30 Uhr in der Kirche der Eremitage.
Auf den Sonntag freue ich mich immer besonders, denn es ist immer wieder ein Erlebnis, das Hochamt in der Basilika in französischer Sprache mitzuerleben. In diesem Jahr durfte ich die Lesung lesen. Msgr. Lagoutte, der Leiter der Basilika, begrüßt uns deutsche Pilger immer an erster Stelle, denn er weiß um die Treue der Kutzhofer Theresienverehrer.
Nach dem Mittagessen ging es wieder zur Basilika, wo wir am Schrein der Eltern die Novene beteten. Anschließend erklärte Mme Ria, die uns ebenso schon jahrelang vertraut ist, auf ihre immer wieder sympathische Art und Weise die Basilika. Dieser Tag, der mit den Laudes der Schwestern im Karmel begann, endete für uns mit Vesper und Komplet in der Eremitage.
Am Montagmorgen ging es schon um 8:00 Uhr nach Alencon, in die Geburtsstadt der Hl. Theresia. Dort hatten wir in der Basilika "Notre Dame", in der Theresia getauft wurde, um 10:15 Uhr unsere Pilgermesse. Leider war die Zeit zur Besichtigung des Geburtshauses etwas knapp, aber man konnte sich einen kleinen Einblick verschaffen. Dieses Geburtshaus ist inzwischen zu einem Museum umstrukturiert worden und wirklich sehenswert.
In Sées, das nicht weit von Alencon entfernt ist, nahmen wir unser Picknick ein, eine inzwischen zur Tradition gewordene Art gemeinsam zu Mittag zu essen. Nach dem Abendessen beendete wiederum die Komplet diesen schönen Tag.
Heute, Dienstag, nach der Laudes im Karmel, der man unbedingt beiwohnen sollte, war die Kirche des Karmel für uns der Ort der Pilgermesse. Hier fühlt man sich auf heiligem Boden, hier ist man Theresia ganz nah, hier spürt man, dass sie hier gelebt, gebetet, gedient hat.
Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Deauville-Trouville, dem berühmten Seebad mit sehr schönem Strand und Promenade. In Trouville hatte die Familie Martin ein Sommerhaus. Das Wetter war an diesem Tag etwas unbeständig, aber wir konnten entspannt am Strand spazieren gehen und die frische Seeluft genießen. Das tat gut. Am Abend, nach dem Beten der Novene und der Komplet, mussten wir schon wieder ans Kofferpacken denken, denn die Tage in Lisieux gehen immer sehr schnell vorbei.
Am Mittwoch nun war unsere letzte Pilgermesse um 9:00 Uhr in der Seitenkapelle der Krypta. Danach hieß es Abschied nehmen von Theresia und ihren Eltern. Mir persönlich ist dann immer das Herz etwas schwer, ich fühle mich immer von diesem Ort angezogen wie ein Magnet und ich bete immer, dass es mit gestattet sein soll, dass ich wieder kommen darf.
Auf der Heimreise nun fuhren wir Reims an und besichtigten dort die Kathedrale, ein herrlicher Bau, der sehr beeindruckend ist. Und siehe da, auch hier steht Theresia von Lisieux als Statue in einer Seitenkapelle.
Gegen 22:30 Uhr waren Veronika und ich wieder zu Hause, innerlich zufrieden, voller Eindrücke und dankbar, diese Pilgerreise miterlebt zu haben.

Ein kleines französisches Gebet fiel mir auf dieser Wallfahrt in die Hände - es heißt dort:

Heilige Theresia

Du, die du versprichst,
vom Himmel Rosen regnen zu lassen,
sieh mein Vertrauen, das ich in dich setze,
und nimmt meine Bitten an.
Bitte auch den Herrn,
dass er mein Gebet erhört,
und erwirke für mich die Gnade
IHN immer zu lieben und dass
ER immer geliebt wird.

Amen